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Theo Lurvink, eine Institution in der Stadt, setzt sich zur Ruhe. Nach Pascal tritt auch Sohn Benny in die Fußstapfen des Vaters.
Er brachte den modernen Supermarkt nach Xanten. Mit Eröffnung seines Edeka-Markts im Xantener Gewerbegebiet bot Theo Lurvink eine in der Stadt bis dahin noch nie dagewesene Vielfalt an Lebensmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs an. Über 20 Jahre lang hielt er die Stellung als Inhaber, entwickelte und vergrößerte den Markt stets weiter und widerstand selbst herben Rückschlägen. Nun, mit 64 Jahren, setzt sich Theo zur Ruhe, überlässt seinen Söhnen das Feld: Pascal (27) auf der Lüttinger Straße und Benny (24) auf der Sonsbecker Straße.
1992 war die große Eröffnung des zunächst 690 Quadratmeter großen Lebensmittelhandels. Wird heute ein Supermarkt gar nicht mehr mit weniger als 1400 Quadratmetern geplant, war Theos Edeka für damalige Verhältnisse bereits ein riesiges Geschäft. Doch auch für den gebürtigen Niederländer war der Anfang schwer. „Im ersten Jahr haben wir nur Geld verbrannt. Die Kunden blieben aus. Die Anwohner gingen lieber in ihren altbekannten Kleinmärkten einkaufen“, erzählte Lurvink. Im Dezember des gleichen Jahres kam dann der Durchbruch. „Ich weiß gar nicht, wie das kam, aber in diesen Monat machten wir ein Umsatzplus von 25 Prozent. Damit waren wir über den Berg“, bemerkte er. Dieser Trend sollte sich in den darauffolgenden Jahren fortsetzen. Theos Edeka entwickelte sich zum Erfolgsmodell, der Inhaber selbst – von allen schlicht Theo gerufen – wurde zur Institution in Xanten.
Doch auch Rückschläge waren zu bestehen. Im Oktober 1997 zündete jemand die Plastikrollcontainer an der Seite des Marktes an. Edeka brannte nieder und war fast vollständig zerstört. Lurvink ließ sich dennoch nicht unterkriegen. Ein halbes Jahr wurde in Zelten verkauft. „Obwohl das wirklich miserable Umstände waren, haben wir fast alle Kunden behalten“, sagte der Inhaber erfreut. 1998 feierte das Team Wiedereröffnung, nun schon auf 1100 Quadratmetern. 2006 folgte die nächste Erweiterung auf 1400 Quadratmeter.
Zur gleichen Zeit fing Sohnemann Pascal an, im Markt mitzuarbeiten, der zuvor in einem Supermarkt in Holland tätig war. „Man machte sich langsam Gedanken über die Nachfolge. Deswegen fragte ich Pascal, ob er nicht in Deutschland arbeiten und später den Markt übernehmen wolle“, erzählte Lurvink. Wenige Jahre später kamen jedoch Pläne der Edeka-Gruppe auf den Tisch, an der Lüttinger Straße einen zweiten Standort in Xanten zu errichten. Und Pascal war der Wunschkandidat für die Leitung.
„Zwei Märkte gleichzeitig zu führen war undenkbar, weshalb ich vor einer schwierigen Entscheidung stand“, bemerkte Pascal, „schnell war klar, auch Benny ins Boot zu holen.“ Der jüngere Spross half schon während seiner Schulzeit regelmäßig im Markt aus. Zu dieser Zeit aber hat er gerade sein Jurastudium begonnen. „Das war eine Jetzt-oder-nie-Entscheidung“, sagte er. Benny brach sein Studium ab, durchlief ab 2011 als Edeka-Mitarbeiter sämtliche Abteilungen und arbeite sogar für ein Dreivierteljahr bei seinem älteren Bruder. Parallel machte er eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann, die er mit sehr gut abschloss. Nun stehen ihm noch 18 Monate Fortbildung zum Handelsfachwirt bevor.
Seit Anfang dieses Jahres ist der 24-Jährige nun aber bereits Inhaber des väterlichen Edeka-Marktes. „Er ist unwahrscheinlich engagiert. Ich kann mich ruhigen Gewissens zurückziehen“, lobte Lurvink seinen Sohn. Zur gegenseitigen Unterstützung gründeten die Brüder eine Offene Handelsgesellschaft. Und der Herr Papa nutzt nun seine freie Zeit zum Reisen. Demnächst geht es in die Türkei, im Mai auf eine Schiffsreise und im September nochmals nach New York.